Die Scheidung – Ende mit Schrecken?

Eine Scheidung ist für viele Menschen ein Schreckgespenst. Viele fürchten sich vor dieser gravierenden Änderung in ihrer Lebensplanung und –führung so sehr, dass sie oft eine bereits innerlich beendete Beziehung noch aufrecht erhalten, nur um diese letzte Konsequenz zu vermeiden. Gerade jene Menschen, die unter einer solchen Beziehung über Jahre hinweg seelisch oft leiden, sollten die Möglichkeiten, die eine Scheidung bietet, wirklich überdenken.

Auch wenn das Wort Scheidung äußerst negativ besetzt ist, heißt es im Kern nichts anderes als Trennung und Teilung. Ein Ehepaar, dass über Jahre hinweg Vermögenswerte gemeinsam geschaffen hat, teilt diese bei einer Scheidung unter sich auf. Aber auf die rechtlichen und finanziellen Aspekte einer Scheidung soll hier gar nicht näher eingegangen werden, dass ist Sache der Rechtsanwälte. Vielmehr sollte man in einer solchen Situation, wenn sich eine Scheidung schon abzeichnet, in der Lage sein erkennen zu können, dass man vor dem Beginn eines völlig neuen Lebensabschnittes steht. Eine Rückbesinnung auf sich selber und seine eigenen Wünsche und Träume rückt in den Vordergrund. Über Jahre hinweg hat man sich vielleicht so sehr auf den Partner, die Partnerin konzentriert, dass man darüber seine eigene Persönlichkeit ein wenig aus den Augen verloren hat. Gerade das ermöglicht uns eine Scheidung.

Die Selbstreflexion, den Umgang mit sich selbst. Und gerade davor sollte man keine Angst haben sondern diese Chance mit beiden Händen ergreifen. Keinesfalls soll hier der Scheidung als Mittel zur Lösung aller partnerschaftlichen Probleme das Wort geredet werden. Aber wenn es nicht mehr geht, wenn die Liebe, die Zuneigung und Freundschaft das Haus verlassen haben, dann sollten Sie gemeinsam mit Ihren Gefühlen gehen und mit einer Scheidung die Dinge regeln.